Am heutigen Nachmittag ereignete sich in München ein schwerwiegender Vorfall, bei dem ein 24-jähriger afghanischer Asylbewerber mit einem Auto in eine Menschenmenge fuhr. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs während einer Demonstration der Gewerkschaft Verdi, bei der über 1.000 Teilnehmer für höhere Gehälter und längere Urlaubszeiten protestierten. Mindestens 28 Personen wurden verletzt, darunter auch Kinder; einige der Verletzungen sind schwerwiegend.
Auch Kinder verletzt
Die Polizei nahm den Fahrer, der zuvor zwischen Polizeifahrzeugen hindurchfuhr und dann beschleunigte, um in die Menge zu fahren, fest. Zeugen berichteten, dass das Fahrzeug, ein Mini Cooper, nach dem Passieren der Polizeisperren plötzlich beschleunigte und mehrere Personen erfasste. Der Täter wurde vor Ort nicht tödlich von der Polizei angeschossen und anschließend festgenommen. Er befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam, und die Behörden gehen davon aus, dass keine weitere Gefahr besteht.
Die Hintergründe des Täters werden derzeit untersucht. Berichten zufolge hatte er in der Vergangenheit Drogendelikte und Diebstähle begangen, und sein Asylantrag war bereits abgelehnt worden. Trotzdem konnte er nicht abgeschoben werden. Zudem soll er islamistisches Gedankengut online geteilt haben.

Angst und Sorgen der Menschen nehmen zu / (c) pixabay.com – Anemone123
Warum war er noch hier?
Politische Reaktionen auf den Vorfall waren prompt und entschieden. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilten den Angriff scharf. Scholz betonte die Notwendigkeit, den Täter zu bestrafen und auszuweisen.
Der Vorfall ereignete sich etwa zehn Tage vor den allgemeinen Wahlen in Deutschland und hat die Diskussionen über öffentliche Sicherheit und Einwanderung erneut angefacht. Die Behörden untersuchen weiterhin die genauen Umstände des Vorfalls und mögliche Motive des Täters. Die Sicherheitsvorkehrungen in München sind erhöht, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Münchner Sicherheitskonferenz, an der internationale Führungspersönlichkeiten teilnehmen werden.
Die Wahlen stehen an
Die großen Wahlen stehen an. Die wird den Streit der Parteien sicher weiter anfachen. Die Ermittlungen dauern an, und die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Vorfall geben können, sich zu melden. Die Stadt München steht unter Schock, und die Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.
Terroranschläge in Deutschland und Europa häufen sich
In den vergangenen Jahren hat nicht nur Deutschland, sondern gesamt Europa viele Terroranschläge erlebt, die die Sicherheitslage und die gesellschaftlichen Debatten maßgeblich beeinflusst haben. Nachfolgend eine Übersicht bedeutender Vorfälle:
2020
- Wien, Österreich (2. November 2020): Ein 20-jähriger Angreifer eröffnete im Stadtzentrum von Wien das Feuer auf Passanten, wobei vier Menschen getötet und 23 weitere verletzt wurden. Der Täter, ein bekannter IS-Sympathisant, wurde von der Polizei erschossen.
2021
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Würzburg, Deutschland (25. Juni 2021): Ein 24-jähriger Somalier griff in der Innenstadt mit einem Messer mehrere Personen an, tötete drei Menschen und verletzte fünf weitere schwer. Die Ermittlungen ergaben Hinweise auf eine islamistische Motivation.
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Kongsberg, Norwegen (13. Oktober 2021): Ein 37-jähriger Däne tötete mit Pfeil und Bogen sowie anderen Waffen fünf Menschen und verletzte drei weitere. Die Behörden stuften die Tat als terroristischen Akt ein, wobei der Täter zuvor zum Islam konvertiert war.
2022
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Nizza, Frankreich (14. Juli 2022): Am französischen Nationalfeiertag fuhr ein 31-jähriger Tunesier mit einem Lkw in eine Menschenmenge auf der Promenade des Anglais und tötete 86 Menschen. Über 400 weitere wurden verletzt. Der sogenannte „Islamische Staat“ reklamierte die Tat für sich.
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Wien, Österreich (2. November 2022): Zwei Jahre nach dem ersten Anschlag ereignete sich ein weiterer Angriff in Wien, bei dem ein Einzeltäter mit einer Schusswaffe zwei Menschen tötete und mehrere verletzte. Die Ermittlungen deuteten auf eine islamistische Radikalisierung des Täters hin.
2023
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Berlin, Deutschland (19. Dezember 2023): Ein 23-jähriger Syrer verübte einen Messerangriff in einem Einkaufszentrum, bei dem vier Menschen ums Leben kamen und sieben weitere verletzt wurden. Die Behörden stuften die Tat als islamistisch motivierten Terroranschlag ein.
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London, Großbritannien (15. September 2023): Ein 25-jähriger Brite pakistanischer Herkunft zündete eine selbstgebaute Bombe in einer U-Bahn, wodurch 30 Menschen verletzt wurden. Der Täter hatte Verbindungen zu einer islamistischen Terrorzelle.
2024
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Paris, Frankreich (7. Januar 2024): Ein 22-jähriger Algerier griff mit einer Machete Touristen nahe des Louvre-Museums an und verletzte zwei Personen schwer. Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter durch dschihadistische Propaganda radikalisiert wurde.
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Stockholm, Schweden (12. April 2024): Ein 29-jähriger Usbeke verübte einen Bombenanschlag in der Innenstadt, bei dem fünf Menschen getötet und zehn weitere verletzt wurden. Der Täter bekannte sich zum „Islamischen Staat“.
Diese Anschläge verdeutlichen die anhaltende Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus in Europa. Die Täter agieren häufig als sogenannte „einsame Wölfe“, was die Prävention und Aufdeckung solcher Taten erschwert. Die Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, neue Strategien zu entwickeln, um der sich wandelnden Bedrohungslage gerecht zu werden.
Quelle / Foto: Redaktion