Fremdgehen fängt nicht erst beim Schäferstündchen an

Liebe und Treue sind für die meisten Deutschen die Grundvoraussetzung für eine glückliche Beziehung. Doch bei der Definition von Treue herrscht Uneinigkeit in Deutschlands Schlafzimmern.

Das zeigt eine repräsentative Studie von Parship aus Hamburg. Besonders bei der Frage, wo die Treue endet und der Betrug beginnt, scheiden sich die Geister.

In einem Punkt sind sich Männer und Frauen einig: Sex mit einem oder einer anderen ist ein klares NoGo. So weit, so wenig überraschend. Das Pikante dabei: Für jeden sechsten Mann (17 Prozent) ist das Auswärtsspiel seiner Liebsten kein Problem, wenn es sich um ein bezahltes Abenteuer mit einem Callboy oder im Bordell handelt. Und auch in puncto erotische Fantasien herrscht Uneinigkeit zwischen den Geschlechtern.

Fremdgehen fängt nicht erst beim Schäferstündchen an
Fremdgehen fängt nicht erst beim Schäferstündchen an

Während fast die Hälfte der Frauen (44 Prozent) Betrug wittert, nehmen es die Männer (68 Prozent) gelassen, wenn ihre Liebste während des Liebesspiels von einem anderen träumt. Und auch wenn es darum geht, die Fantasie visuell anzuheizen, sind Frauen deutlich kompromissloser: Jede Fünfte (20 Prozent) fühlt sich betrogen, wenn der Partner sich Pornos anschaut – 89 Prozent der Männer stört es nicht, wenn die Liebste zur Erotik per Fernbedienung greift.

Noch empfindlicher als auf die erotischen Phantasien reagieren die Deutschen auf virtuelle Untreue im Internet. So ist die Anmeldung auf einem Flirtportal für zwei Drittel (66 Prozent) ein absolutes Tabu. Wenn es sich dabei gar um ein Seitensprung-Portal handelt, sehen sogar ganze acht von zehn Befragten (79 Prozent) rot. Überraschend: Mehr als ein Viertel der Männer (27 Prozent) toleriert die Anmeldung auf einer Seitensprung-Plattform.

Für eine harmonische Beziehung können solche Definitionsunterschiede Zündstoff sein. Diplom-Psychologin und Paarberaterin Caroline Erb rät daher: „Da jeder Untreue unterschiedlich definiert, empfehle ich in einer Partnerschaft ganz offen darüber zu sprechen. Klären Sie mit Ihrem Partner rechtzeitig, wo Ihre jeweiligen persönlichen Grenzen in puncto Untreue liegen und beugen Sie so Missverständnissen und Enttäuschungen vor.“

Klare Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein zeigen sich auch, wenn es um die Konsequenzen der Liebes-Sünden geht. Während 40 Prozent der Männer ihrer Frau eine Knutscherei mit einem Anderen verzeihen würden, stellt diese für ein Drittel der Frauen (35 Prozent) einen eindeutigen Trennungsgrund dar. Ein Viertel der Herren (24 Prozent) könnte sogar über den Besuch beim Callboy hinwegsehen, ohne eine Trennung in Erwägung zu ziehen – einen Bordellbesuch des Partners würden hingegen nur 15 Prozent der Frauen durchgehen lassen.

Bei einem jedoch sind sich Männer und Frauen einig: Zwar empfindet es immerhin jeder Zehnte (10 Prozent) als Untreue, wenn der Partner sich nach schönen Frauen umdreht oder die Liebste einem anderen heiße Blicke zuwirft – dem Partner den Laufpass geben würden dafür aber gerade einmal ein Prozent.

Frage: In einer Partnerschaft: Was zählt da für Sie persönlich als Fremdgehen?

– Blickkontakt / anderen hinterherschauen (Gesamt 10 %, Männer 9 %, Frauen 12%)
– Pornos ansehen (Gesamt 16 %, Männer 11 %, Frauen 20 %)
– Besuch einer Erotik-Bar / Stripshow (Gesamt 33 %, Männer 23 %, Frauen 42 %)
– Enges Tanzen (Gesamt 38 %, Männer 31 %, Frauen 45 %)
– Beim Sex mit dem Partner an andere denken (Gesamt 38 %, Männer 32 %, Frauen 44 %)
– Flirten (Gespräche, Schäkern, Berührungen) (Gesamt 41 %, Männer 36 % , Frauen 46 %)
– Anrufe bei einer Telefonsex-Hotline (Gesamt 57 %, Männer 47 %, Frauen 68 %)
– Anmeldung bei einem Flirt- oder Dating-Portal (Gesamt 66 %, Männer 57 %, Frauen 75 %)
– Küssen (Gesamt 72 %, Männer 63 %, Frauen 81 %)
– Heimliche Treffen (ohne dass es dabei explizit zu sexuellen Kontakten kommt) (Gesamt 75 %, Männer 69 %, Frauen 80 %)
– Anmeldung bei einem Seitensprung-Portal (Gesamt 79 %, Männer 73 %, Frauen 85 %)
– Bordell-Besuche bzw. Dienste eines Callboys oder –girls (Gesamt 88 %, Männer 83 %, Frauen 92 %)
– One Night Stand (Gesamt 93 %. Männer 91 %, Frauen 94 %)
– Parallele Partnerschaft(en) (Gesamt 94 %, Männer 91 %, Frauen 96 %)
– Längerfristige, sexuelle Affäre (Gesamt 95 %, Männer 93 %, Frauen 96 %)

Frage: Welche Form des Fremdgehens wäre für Sie ein Trennungsgrund?

– Blickkontakt / anderen hinterherschauen (Gesamt 1 %, Männer 1 %, Frauen 1%)
– Pornos ansehen (Gesamt 3 %, Männer 2 %, Frauen 5 %)
– Besuch einer Erotik-Bar / Stripshow (Gesamt 6 %, Männer 5 %, Frauen 7 %)
– Enges Tanzen (Gesamt 7 %, Männer 6 %, Frauen 8 %)
– Beim Sex mit dem Partner an andere denken (Gesamt 10 %, Männer 6 %, Frauen 13 %)
– Flirten (Gespräche, Schäkern, Berührungen) (Gesamt 12 %, Männer 10 % , Frauen 13 %)
– Anrufe bei einer Telefonsex-Hotline (Gesamt 20 %, Männer 13 %, Frauen 27 %)
– Anmeldung bei einem Flirt- oder Dating-Portal (Gesamt 27 %, Männer 20 %, Frauen 34 %)
– Küssen (Gesamt 29 %, Männer 23 %, Frauen 35 %)
– Heimliche Treffen (ohne dass es dabei explizit zu sexuellen Kontakten kommt) (Gesamt 32 %, Männer 28 %, Frauen 36 %)
– Anmeldung bei einem Seitensprung-Portal (Gesamt 48 %, Männer 40 %, Frauen 57 %)
– Bordell-Besuche bzw. Dienste eines Callboys oder –girls (Gesamt 59 %, Männer 54 %, Frauen 77 %)
– One Night Stand (Gesamt 68 %, Männer 60 %, Frauen 64 %)
– Parallele Partnerschaft(en) (Gesamt 88 %, Männer 83 %, Frauen 93 %)
– Längerfristige, sexuelle Affäre (Gesamt 90 %, Männer 87 %, Frauen 92 %)

Quelle, Web: parship.de

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