Kreditkartennutzung online soll sicherer werden

Vor wenigen Tagen finalisierte die Finanzaufsicht einen Schritt in Richtung mehr Sicherheit bei Bezahlungen im Internet. Dabei geht es vor allem um die Nutzung von Kreditkarten. Geplant war schon länger die neuen Regulationen endlich wirksam zu machen, bis jetzt wurde allerdings eine Frist gewährt.

Nun steht eine sicherere Form der Prüfung im Mittelpunkt, die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Hier muss der Kunde von nun an in zwei unabhängigen Verfahren seine Karte verifizieren. Während diese Art der Sicherung bei hohen Summen häufig schon eingesetzt wurde, gilt dies zukünftig auch für geringere Beträge.

Bequem aber oft mit Risiken behaftet
Bequem aber oft mit Risiken behaftet (c) pexels.com

Schutz vor Kreditkartenmissbrauch

Grund für die stärkeren Kontrollen sind die auf Kreditkarten leicht zu sehenden Karten- und Prüfnummern. So können bei einem einfachen Einkauf im Geschäft oder Restaurant, eben jene Ziffern ohne großen Aufwand erkannt werden. Damit müssten Betrüger nicht einmal die Karte besitzen, um sie zu benutzen.

Somit wurde der steigende Kreditkartenmissbrauch ein sensibles Thema, dem es nun vorzubeugen gilt. Die Faktoren der Authentifizierung können hierbei unterschiedlich sein. Zum einen gibt es die Möglichkeit des TAN-Verfahrens, welches aus dem Onlinebanking bekannt ist. Zum anderen kann beispielsweise ein Passwort festgelegt werden, welches zur Identifizierung genutzt werden kann.

Diese Optionen variieren von Bank zu Bank und können so bei gleicher Authentifizierungsvariante unterschiedliche Herangehensweisen haben. Einige Anbieter nutzen SMS um einmalige TANs zu versenden, andere nutzen die Hilfe von Apps für Smartphone und Tablet.

Überall verwendbar – nicht unbedingt beliebt

Die Nutzung von Kreditkarten und ihre Vorteile ist unumstritten. Generell ist die Akzeptanz der Karten hoch und international ein gängiges Zahlungsmittel. In mehr als 200 Ländern wird diese Option des Bezahlens anerkannt.

Online sieht es ganz ähnlich aus, da in so gut wie jedem Onlineshop und  bei jedem Onlineservice mit den kleinen Plastikkarten bezahlt werden kann. Es finden sich zahlreiche Möglichkeiten sie online zu nutzen. Ob beim Shoppen bei Amazon oder Zalando, oder bei der Bezahlung von Onlinespielen in den besten Mastercard Casinos, die Akzeptanz ist omnipresent.

Das Bezahlen mit Kreditkarte gehört zum Standard von Onlinetransaktionen, ist bei den Deutschen allerdings nicht das beliebteste Mittel. PayPal ist nach wie vor Spitzenreiter und wird  von rund 70% der Shopper bevorzugt. Selbst die  Zahlung auf Rechnung sowie Lastschrift sind in Deutschland noch beliebter. Nur circa jeder vierte Kunde zahlt online mit Kreditkarte. Ob sich das Verhalten durch gestärkte Sicherheit verändert bleibt abzuwarten.

Implementierung ab März

Die doppelte Sicherung der Kreditkartenzahlung sollte ursprünglich bereits im September 2019 eingeführt werden. Doch die Finanzaufsicht gewährte aufgrund von Problemen bei der Umsetzung einen Aufschub bis Ende 2020.

Auch dieses Vorhaben musste einige Wochen nach hinten geschoben werden und die 2FA wurde schrittweise eingeführt. So mussten seit Mitte Januar diesen Jahres Geldbeträge ab 250 Euro mit zweifacher Authentifizierung geprüft werden, einen Monat später dann ab 150 Euro. Wiederum einen Monat später, also Mitte März, ist das Konzept nun vollends in Kraft getreten.

Doch es gibt auch Ausnahmen, was die Sicherung der Identität angeht. Grundsätzlich entscheidet nämlich die kartengebende Bank, ob jede Transaktion entsprechend gesichert sein muss.

Fälle wie mehrfaches Einkaufen im selben Onlineshop, können zu Lockerungen der Bank führen, was die Authentifizierung angeht. Selbiges gilt bei Geldsummen bis 30 Euro, auch hier kann die zweifache Prüfung erfolgen, muss aber nicht zwingend erbracht werden. Neben Deutschland ist auch Österreich von den Änderungen betroffen, für die Schweiz gilt dies indes noch nicht.

Wer sich über die verstärkten Sicherungsmaßnahmen freut, kann auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung auch bei anderen Gelegenheiten zugreifen. Heutzutage können die meisten Services, Konten, Geräte und Apps mit einer solchen Überprüfung ausgestattet werden. Was in vielen Fällen von den Nutzern als unnötiger Zusatzmechanismus gesehen wird, kann für einige sehr hilfreich sein. Hat man beispielsweise Konten mit sensiblen Daten bezüglich der Arbeit oder auch privat, kann eine 2FA einen enormen Vorteil in puncto Sicherheit bringen.

Foto / Quelle: www.pexels.com/de-de/foto/master-card-visa-kreditkarte-gold-164501/

 

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