Die Jury des Ulrich Wickert Preises entzieht dem unter Betrugsverdacht stehenden Spiegel-Redakteur Claas Relotius heute den Peter Scholl-Latour Preis 2018. Prämiert wurde Relotius für seine Reportage „Löwenjungen“, die zum Teil gefälscht ist.
Neuer Preisträger ist Stern-Korrespondent Raphael Geiger für seinen Beitrag „Unter Ruinen das Leben“. Der Peter Scholl-Latour Preis wird alljährlich von der Ulrich Wickert Stiftung für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten vergeben.
Ulrich Wickert sagt: „Ich bin tief erschüttert über diesen Betrug. Glaubwürdigkeit ist das wichtigste Gut eines Journalisten. Der Betrug macht Claas Relotius als Preisträger unhaltbar. Aus diesem Grund müssen wir als Jury seine Auszeichnung mit dem Peter Scholl-Latour Preis 2018 aberkennen. Wir werden den Stern-Korrespondenten Raphael Geiger nun mit der Auszeichnung ehren.“
Für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2018 wurden 95 Medienbeiträge aus 20 Ländern eingereicht. Zur unabhängigen Jury des Journalistenpreises gehören Karl Günther Barth (Autor und Publizist), Alice Bota (Die Zeit), Marko Brockmann (RadiJojo), Karen Heumann (thjnk), Brigitte Huber (Brigitte), Rudi Klausnitzer (Medienmanager), Christoph Lanz (Thomson Foundation), Markus Lanz (ZDF), Charlotte Maihoff (RTL aktuell), Renate Meinhof (Süddeutsche Zeitung), Jürgen Merschmeier (Journalist, Politikberater), Paul-Josef Raue (Redaktionsberater und Autor), Ulrich Wickert und Dr. Werner Bauch (Plan International Deutschland).
Ulrich Wickert unterstützt die Projekte des Kinderhilfswerks Plan International seit 1995 und ist ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums der deutschen Organisation. 2011 gründete er die Ulrich Wickert Stiftung, die den Journalistenpreis vergibt.
Peter Scholl-Latour war Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland. Der Sonderpreis mit seinem Namen wird in Ehren an das besondere Engagement des Verstorbenen vergeben.
Foto / Quelle: (c) pixabay / www.plan.de, Plan International Deutschland e. V.