Hamburg gilt über die Grenzen Deutschlands hinaus als Stadt des Vergnügens und Entertainments. Als zweitgrößte Stadt Deutschlands wird Hamburg zudem jedes Jahr von einer großen Zahl an Touristen besucht. Hamburg ist aber nicht nur für Sehenswürdigkeiten wie den 830 Jahre alten Hamburger Hafen, den Nikolai Kanal oder die sowohl klassisch als auch moderne Architektur bekannt.
Auch Spielbanken wie das Casino Esplanade (das größte Casino Hamburgs) oder das Casino Reeperbahn in St. Pauli gelten als Tourismus-Magneten. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag hat sich jedoch so einiges sowohl für Spielbanken als auch Wettbüros geändert. Was ist den Besitzern gesetzlich erlaubt, und wann brauchen sie für welches Angebot eine Erlaubnis? Ein Blick auf die gesetzliche Lage in Hamburg nach Einführung des Glücksspielstaatsvertrags – und darauf, weshalb die Spieler weiterhin auf ihre Kosten kommen.

Auflagen und Lizenzen
Der Glücksspielstaatsvertrag sollte 2018 von einem neuen Gesetz abgelöst werden, dessen Ratifizierung jedoch am Widerstand der Bundesländer scheiterte. Dadurch verfügen die Länder in diesem Bereich weiterhin über großen Einfluss. In Hamburg wird der Glücksspielstaatsvertrag unter dem etwas sperrigen Namen Glücksspieländerungsstaatsvertrags-Ausführungsgesetz (HmbGlüÄndStVAG) angewandt. Unter anderem wird hier definiert, wann Betreiber des öffentlichen Glücksspiels eine Erlaubnis der zuständigen Behörde benötigen.
Dieser Erlaubnispflicht unterliegen alle Personen und Betreiber, welche Spielern eine Teilnahme an Glücksspiel-Aktivitäten ermöglichen. Für die Vergabe der Lizenzen sind für gewöhnlich die örtlichen Bezirksämter zuständig. Dabei gibt es für Unternehmen einige Regulierungen zu beachten: Glücksspiele mit einem besonderen Gefährdungspotenzial, worunter unter anderem Jackpotlotterien fallen, unterliegen auch weiterhin dem staatlichen Veranstaltungsmonopol.
Alle anderen Arten des Glücksspiels unterliegen zwar einem Erlaubnisvorbehalt, können aber nach Einholen dieser Erlaubnis durchgeführt werden. Allerdings ist das Angebot gesetzlich beschränkt: So gibt es eine Begrenzung für Casinospiele wie Poker und Mindestabstände zwischen Slot-Automaten in örtlichen Casinos. An diese müssen sich alle Casinos halten. Für die Hamburger bedeutet das vor allem eine geringere Auswahl an Spielbanken.

Anders sieht die Lage wiederum beim Online-Glücksspiel aus. In Hamburg ist es den Betreibern von Online-Casinos nicht möglich, Lizenzen für den Betrieb zu erwerben; hierfür muss nach Schleswig-Holstein ausgewichen werden. Zu wissen, welche Online Casinos neu im Jahr 2019 zur Verfügung stehen und sämtliche Lizenzen vorweisen können, ist den Spielern oft eine wichtige Angelegenheit.
Deswegen haben sich im Internet spezielle Webseiten etabliert, welche Interessenten die neuesten Vertreter vorstellen und dabei auch die Regulierung der Anlaufstellen kontrollieren. Hier könnte natürlich immer gesetzlich nachgebessert werden, um die Situation übersichtlicher zu machen. Immerhin möchten die Kunden sich vergnügen und nicht lange Vorschriften wälzen, um zu wissen, wo man seriös spielen kann.
Beschränkung für Sportwetten
Die neuen Gesetze betreffen an anderer Stelle auch die Anbieter von Sportwetten. Hierunter fällt unter anderem die Pflicht, einen Mindestabstand von 500 Metern oder mehr zwischen zwei Wettbüros einzuhalten. Ausnahmen gibt es jedoch in Vergnügungsvierteln.
Auch unter der neuen Regulierung gilt, dass der Besuch von Wettbüros sowohl online als auch offline vollkommen legal ist. Die Betreiber werden lediglich kontrolliert und reguliert. Für Hamburg als Unterhaltungsstandort sind derartige Angebote nämlich weiterhin wichtig. Ebenso wie für die Einwohner – immerhin wollen die Hamburger ihre Unterhaltung nicht vermissen müssen.
Fazit
Mit der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags haben sich die Rahmenbedingungen für das Glücksspiel und die Sportwetten verändert. Betreiber können aber weiterhin unter Auflagen Lizenzen erhalten und weder Spielhallen wie das Casino Esplanade, noch Online-Aktivitäten müssen dadurch in großem Stil eingeschränkt werden. Die Hamburger freut es, gehört doch Entertainment aller Art zur Hansestadt dazu.
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