Ist es sinnvoll, Geld für die Volljährigkeit der Kinder zu sparen?

Viele Eltern oder Großeltern entscheiden sich dafür, Geld für ihre Kinder oder Enkel zur Seite zu legen, das ihnen mit Eintritt in die Volljährigkeit zur Verfügung stehen soll. Der Gedanke dahinter ist oft, dem Nachwuchs einen besseren Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen.

Denn niemand weiß heute, ob man sich in zwanzig Jahren noch die Wunschausbildung, den Führerschein, die erste Wohnung oder einen Auslandsstudium noch so nebenbei leisten können wird. Doch so sinnvoll ein finanzielles Polster auch erscheint, birgt gerade der Moment der Auszahlung Herausforderungen und Risiken, die gut durchdacht sein wollen.

Freiheit oder Überforderung?

Die einmalige Auszahlung einer größeren Summe zum 18. Geburtstag ist eine feine Sache. Schließlich drückt sie Vertrauen aus und unterstützt Selbstverantwortung. Allerdings kann sie durchaus auch überfordern.

Viele Geschichten von Lottogewinnern zeigen, dass eine plötzlich zur Verfügung stehende hohe Geldsumme zu impulsiven Ausgaben, Fehlinvestitionen oder gar Konsumschulden führen kann. Besonders wenn Jugendliche bisher wenig finanzielle Bildung erhalten haben, besteht die Gefahr, dass das Geld nicht sinnvoll verwendet wird.

Gestaffelte Auszahlung oder monatlicher Zuschuss?

Ein alternativer Ansatz ist die gestaffelte Auszahlung, beispielsweise in Etappen mit 18, 21 und 25 Jahren, oder die Auszahlung in Form eines monatlichen Zuschusses. Diese Modelle unterstützen, den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in kleinen Schritten zu lernen.

Junge bekommt viele Euro und träumt unter Palmen vom Sportwagen

Gute Vorbereitung ist wichtig, damit das Geld nicht verpufft / © hamburg040 – pyxl.pro

Ein monatlicher Betrag könnte etwa zur Finanzierung von Lebenshaltungskosten oder der Ausbildung dienen. Die Gefahr, das Geld auf einmal auszugeben, besteht logischerweise nicht. Sinnvoll ist es, die finanzielle Unterstützung an den tatsächlichen Lebensverlauf anzupassen.

Denn nicht jedes Kind macht mit 18 eine Ausbildung oder zieht aus. Flexibilität kann hier helfen, die Unterstützung sinnvoll und bedarfsgerecht einzusetzen. Solange die Eltern noch da sind und eine gute Eltern-Kind-Beziehung besteht, ist das sicher der Königsweg.

Motivation oder Bevormundung?

Einige Eltern knüpfen die Auszahlung an Bedingungen, etwa einen Schulabschluss, eine abgeschlossene Ausbildung oder einen bestimmten Verwendungszweck. Obwohl diese Methode motivierend wirken und den Fokus auf sinnvolle Lebensziele lenken kann, können solche Bedingungen doch gleichermaßen als Misstrauen oder Bevormundung empfunden werden und das familiäre Verhältnis belasten.

Ein Mittelweg könnte sein, gemeinsam mit dem Kind im Vorfeld klare Absprachen zu treffen und mögliche Bedingungen offen und transparent zu kommunizieren.

Erziehung und finanzielle Bildung

Wie sinnvoll finanzielle Unterstützung im jungen Alter ist, hängt stark von der Erziehung und der finanziellen Bildung des Kindes ab. Wer früh lernt, mit Geld umzugehen, Prioritäten zu setzen, zu sparen und den Wert von Dingen zu verstehen, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit verantwortungsvoll mit einer größeren Summe umgehen können.

Deshalb ist es wichtig, das Thema Finanzen nicht erst mit 18 auf den Tisch zu bringen, sondern von klein auf altersgerecht zu thematisieren. Taschengeld, Sparziele, Ferienjobs und vor allem regelmäßige gemeinsame Gespräche über Budgets Ziele und Planung bilden eine gute Grundlage für finanzielle Stabilität im Erwachsenenalter.

Da im Schulsystem dieses Thema in Deutschland leider keine Rolle spielt, sind die Eltern umso mehr gefragt. Je transparenter das Thema Geld in der Familie behandelt wird, desto normaler und natürlicher wird den Heranwachsenden der Umgang sein. Letztlich ist, auch im Moment der Auszahlung, nämlich weniger die Höhe der Beträge entscheidend, sondern wie gut das Kind darauf vorbereitet wurde, damit umzugehen.

Quelle / Fotos: Redaktion

hamburg040.com

Hamburg-Magazin und mehr... Bloggt zu den regionalen Themen Shopping, Genuss, Menschen, Business, Motor und Events.