„Facelift“ für die Gründerszene – Hamburg startet durch

Denkt man an Gründerszenen und Start-ups, denkt man an Fabriketagen voller Computer, gefüllt mit jungen und motivierten Menschen – und damit unweigerlich an Berlin. Bis jetzt. Denn Hamburg hat sein Potenzial erkannt und beginnt, es zu fördern. Es soll gleichgezogen werden mit der Hauptstadt.

Es sind diese Geschäftsgründungen, bei denen zuallererst über Strato, All-Inkl oder 1&1 eine Domain registriert wird. Bei denen es erst nur eine gute Idee, eine Altbauwohnung und vielleicht drei Mitarbeiter gibt. Das sind die Anfänge von Firmen, die drei Jahre später über 50 Mitarbeiter beschäftigen und die sich aus dem reinen Cashflow finanzieren. Hört sich erstmal an wie eine gute Geschichte, ist aber Realität.

„Facelift“ räumt ab und wächst weiterhin stark

Die Anfänge mögen anders gewesen sein, aber genannte Zahlen treffen heute auf die Firma „Facelift“ aus Hamburg zu. Das Unternehmen unterstützt große Firmen dabei, auf Facebook erfolgreiches Marketing zu betreiben. Es sorgt dafür, dass die Seiten nicht nur mit einem Daumen versehen werden, sondern auch gleich Umsatz durch Verkauf von Kleidung, Zeitschriftenabonnements und andere Produkte generiert wird.

Der Wirtschaftsstandort Hamburg wächst und gedeiht
Focus Start-up Förderung: Der Wirtschaftsstandort Hamburg wächst und gedeiht auf allen Ebenen

Eingesetzt wird das selbstprogrammierte Tool „Fan Activator“, das dem Kunden hilft besser zu analysieren, zu planen und das Facebookmarketing effektiv zu steuern. Dass es funktioniert, sieht man daran, dass Kunden wie Springer, Nestlé und Otto auf Facelift setzen. Das riesige Potenzial hat jetzt auch ein arabischer Investor erkannt und still und heimlich 15 Millionen US Dollar in das Unternehmen gepumpt. Das ist soviel, wie die restlichen Start-ups Hamburgs gemeinsam bei Investoren abschöpfen konnten. Das Unternehmen möchte mit dem Kapital die Zahl der Mitarbeiter verdreifachen und massive Zukäufe in externe Firmen mit Spezialwissen tätigen.

Grown-ps, die bodenständig denken

Vielleicht liegt die Investitionsfreudigkeit daran, dass junge Hamburger Unternehmen wesentlich seltener scheitern als ihre Kollegen in Berlin. Die Erfolgsquote ist höher und die Modelle beständiger, ja vielleicht bodenständiger. Diese Firmen wollen eigentlich keine Start-ups sein, sondern „Grown-ups“ – neue Firmen, diewissen, wie man es richtig macht.

Es wird nicht von Anfang an auf einen Multimillionen-Dollar-Deal spekuliert, sondern das Geschäftsmodell so ausgerichtet, dass es auch ohne Investoren tragfähig ist. Nachdem Hamburg als Ausrichter der Social Media Week nun den Fokus auf die Hafenstadt gelenkt hat, wird weiter modernisiert. Die Wirtschaftsförderung für Gründer heißt jetzt nicht mehr Hamburg@Work, sondern nextMedia. Zusätzlich wurde zeitgemäß eine Investitions- und Förderbank für neue Unternehmen ins Leben gerufen. Und vielleicht überholt die Perle des Nordens wirklich mal die Hauptstadt. Wer weiß.

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