Psychische Störungen bei Hamburger Studierenden

Bei rund 25 Prozent der Hamburger Studierenden wurden im Jahr 2013 psychische Störungen diagnostiziert. Damit sind die jungen Menschen in der Hansestadt deutlich stärker davon betroffen als in anderen Bundesländern.

Nur noch in Berlin war die Zahl der psychischen Diagnosen genauso hoch, der Bundesdurchschnitt lag bei rund 21 Prozent. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.

Psychische Störungen bei Hamburger Studierenden
Psychische Störungen bei Hamburger Studierenden

Der Report zeigt auch, dass die Psychotherapie nirgendwo sonst so gefragt ist wie in Hamburg: Der Anteil der Studierenden, der bei einem Psychotherapeuten nach Hilfe suchte, lag im Jahr 2013 32 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt haben sich rund sechs Prozent der jungen Menschen im Land an einen Spezialisten gewandt.

Ein Vergleich der Arzneimittelauswertungen der vergangenen Jahre zeigt, dass die Antidepressiva-Verordnungen bei den Hochschülern in Hamburg wie auch bundesweit stark gestiegen sind. Während im Jahr 2006 2,9 Prozent von ihnen ein entsprechendes Rezept vom Arzt erhalten haben, waren es 2013 4,1 Prozent. Das entspricht einer Steigerung von 40 Prozent. Im Bundesdurschnitt betrug der Anstieg sogar 45 Prozent.

Auffällig ist auch, dass studierende Frauen offensichtlich doppelt so häufig an einer diagnostizierten Depression leiden wie ihre männlichen Kommilitonen und entsprechend mehr Medikamente zur Behandlung verordnet bekommen.

Um mehr über den Gesundheitszustand und die Belastungen von angehenden Akademikern zu erfahren, hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK 1.000 Studierende befragt. Danach gab jeder Zweite (49 Prozent) in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern an, sich durch Stress erschöpft zu fühlen. Im Bundesdurchschnitt behaupteten das 44 Prozent.

Zu den wichtigsten Stressoren gehören Prüfungen, zu umfangreicher Lernstoff, finanzielle Sorgen und die Doppelbelastung von Studium und Nebenjob. Auffällig im Norden ist die ausgeprägte Angst vor schlechten Noten: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Hochschüler fühlt sich hier davon unter Druck gesetzt, bundesweit sind es 26 Prozent.

Foto: Techniker Krankenkasse

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