Lebensretter wurden in Hamburg geehrt

Oft sind es Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Katja Amberger und Ludwig Schreml haben in den entscheidenden Momenten nicht gezögert, sondern schnell gehandelt, um das Leben anderer Menschen zu retten.

Die DLRG Ortsgruppe Landau zeichnet sich durch vorbildliches Handeln und überdurchschnittlichen Einsatz in der Schwimm- und Rettungsbildung aus. Dafür erhielten sie nun den renommierten Nivea-Preis für Lebensretter. Mit dieser Auszeichnung würdigen die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Beiersdorf AG Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement, sei es in Form lebensrettender Soforthilfe oder als langfristiger kontinuierlicher Dienst an der Gemeinschaft.

Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr zum 24. Mal verliehen. Zur feierlichen Preisverleihung kamen rund 200 geladene Gäste aus Politik, Verbänden, Stiftungen, gesellschaftlichen Initiativen, Sport- und Kultureinrichtungen ins Auditorium des Forschungszentrums der Beiersdorf AG in Hamburg.

Preis für Lebensretter 2012 in Hamburg verliehen
Preis für Lebensretter 2012 in Hamburg verliehen

„Der Preis ist einzigartig in Deutschland“, betonte Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Schirmherrin des Preises, in ihrer Laudatio. „Er steht für Selbstlosigkeit und für einen außergewöhnlichen Rettungseinsatz, für Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement.“ Uwe Finnern, Beiersdorf-Geschäftsführer Deutschland, der gemeinsam mit der Staatsministerin und dem DLRG Präsidenten Dr. Klaus Wilkens die Preise übergab, ist überzeugt, „dass die Bedeutung sozialer Verantwortung von Unternehmen weiter wächst. Wir sind stolz darauf, seit fast 60 Jahren Partner der DLRG zu sein.“

Eine Partnerschaft zwischen einer Non-Profit-Organisation und einem Unternehmen, die seit Jahrzehnten von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen gleichermaßen mit Begeisterung und Leidenschaft gelebt wird.

Die Preisträger
– Nivea-Preis für Lebensretter 2012 in der Kategorie „Soforthilfe“ für DLRG Mitglieder: Katja Amberger aus Ziegra bei Waldheim, 22 Jahre
– Nivea-Preis für Lebensretter 2012 in der Kategorie „Soforthilfe“: Ludwig Schreml aus Pleystein, 48 Jahre
– Nivea-Preis für Lebensretter 2012 in der Kategorie  „Langfristiges Engagement“: DLRG Ortsgruppe Landau e.V.

Katja Amberger aus Ziegra bei Waldheim (Sachsen) hat am 30. Mai eine 69-jährige Frau aus dem Kriebsteinsee (Sachsen) vor dem Ertrinken gerettet. Die Frau war bei einer Wanderung mit einer Freundin auf einem Spazierweg oberhalb des Stausees ausgerutscht und einen Abhang acht Meter in die Tiefe und anschließend in das kalte Wasser des Sees gestürzt. Als die Freundin erkannte, dass die Verunglückte sich nicht selber retten konnte, rief sie um Hilfe. Die 22-jährige Amberger, selber ehemalige Rettungsschwimmerin, erkannte die Situation sofort und begab sich ins Wasser, schwamm zu der Frau hin und nahm sie in den Schleppgriff und zog sie zum rettenden Steg.

Ludwig Schreml aus Pleystein (Rheinland-Pfalz) hörte am 1. Mai während eines Motorradausfluges in Garching an der Alz verzweifelte Hilfeschreie vom Fluss. Zwei Jugendliche im Alter von 13 und 16 Jahren waren beim Versuch, den Fluss am Stauwehr zu überqueren, von der durch Hochwasser verstärkten Strömung in das Tosbecken am Fuße des Wehres gerissen worden. Der Unternehmer erkannte die Lebensgefahr, in der sich die beiden befanden und zögerte nicht lange, um ihnen zu helfen. Als Kajakfahrer und Hersteller von Zubehör für Wasserkraftwerke kannte der 48-Jährige die Tücken der Wasserwalzen an Stauwehren. Schreml begab sich in den Fluss und arbeitete sich zu der 13-Jährigen vor, die bereits mit ihren Kräften am Ende war. Die Strömung zog sie immer wieder unter die Oberfläche. Als Schreml das bereits bewusstlose Mädchen erreichte, zog er sie am Arm aus der tosenden Wasserwalze heraus und kämpfte sich mit ihr – selbst bereits völlig erschöpft – durch das Wasser zu einer sicheren Stelle vor und wartete dort auf die Feuerwehr. Der 16-jährige Freund konnte sich in der Zwischenzeit glücklicherweise selber retten.

Die DLRG-Ortsgruppe Landau (Rheinland-Pfalz) erhält in diesem Jahr den Förderpreis in der Kategorie „Langfristiges Engagement“ für vorbildliches Handeln. Die Jury zeigte sich überzeugt vom überdurchschnittlichen Einsatz der Gruppe in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung. Rund 3.600 Stunden im Jahr verbringen die DLRG-Schwimm- und Rettungsschwimmausbilder am Rande des Sport- und Lehrschwimmbeckens im Landauer Freizeitbad, um jedes Jahr bis zu 250 neue Rettungsschwimmer auszubilden. In enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Universität Koblenz-Landau, etlichen lokalen REHA-Instituten sowie zahlreichen Kindergärten sorgen die ehrenamtlich Engagierten für mehr Sicherheit am und im Wasser. Außerdem setzt die rund 600 Mitglieder umfassende Ortsgruppe im Bereich Kleinkinderschwimmen mit jährlich mehr als 100 erfolgreichen Seepferdchen-Abzeichen Maßstäbe. Darüber hinaus übernehmen die Rettungsschwimmer vor allem in den Sommermonaten den Wachdienst an den Stränden der Nordseeküste.

Fotos & Web: k.dlrg.de/niveapreis

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