Richtfest beim Fraunhofer Iwes in Hamburg

Die Anlage entsteht am Technologiezentrum Energie-Campus des Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der Haw Hamburg in Bergedorf. Sie bietet auf rund 1.400 Quadratmetern Nutzfläche Platz für 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und eine 450 Quadratmeter große Prüfhalle. Die Freie und Hansestadt Hamburg investiert für Grundstück und Gebäude rund 8,3 Mio. Euro; das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie steuert 12 Mio. Euro für Aufbau und Betrieb bei.

In der Großprüfanlage werden künftig Blattlager mit Durchmessern bis zu fünf Metern – wie sie für 10 MW-Windenergieanlagen der nächsten Generation zum Einsatz kommen sollen – dauerhaft unter realistischen Betriebsbedingungen getestet. Die Industrie hat großes Interesse an verkürzten Testzeiten für diese wichtige Komponente, um die Ausfallsicherheit zu steigern und die Energiegestehungskosten zu senken. Das Fraunhofer Iwes wird Betreiber des Prüfstandes sein und die Infrastruktur gemeinsam mit dem CC4E für anwendungsorientierte Forschung nutzen.

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Die Ansiedlung des renommierten Fraunhofer-Instituts Iwes bedeutet einen weiteren wichtigen Schritt für den Wissenschafts- und Innovationsstandort Hamburg: Die Zusammenarbeit mit dem CC4E der Haw Hamburg bringt die Entwicklung des ‚Clusters Erneuerbare Energien‘ nach vorne, erschließt neue Forschungsfelder und fördert den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Durch den Bau der Anlage wird zudem Hamburgs Position als führender Windenergie-Forschungsstandort und Treiber bei der Energiewende gestärkt.“

Die Windenergieunternehmen der Metropolregion Hamburg, wie Nordex, Siemens Windpower, Senvion oder Suzlon, erhalten durch die Anbindung an das Fraunhofer Iwes und weitere Kooperationspartner des Forschungsverbundes Windenergie direkten Zugang zu einer weltweit einmaligen Forschungs- und Testinfrastruktur und den fachlichen Kompetenzen von 600 hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Norddeutschland. Mit dem CC4E der Haw Hamburg und dessen Forschungskompetenzen bieten sich ausgezeichnete Potentiale der Zusammenarbeit.

Die Festredner (v.l.n.r.): Prof. Andreas Reuter, Institutsleiter Fraunhofer IWES, Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft (Pascal Hancz)
Die Festredner (v.l.n.r.): Prof. Andreas Reuter, Institutsleiter Fraunhofer Iwse, Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft (Pascal Hancz)

Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, Institutsleiter Fraunhofer Iwes: „Wesentliches Merkmal des Großlager-Prüfstandes wird die realitätsgetreue Anbindung sehr großer Blattlager sein. Hierzu werden die erforderlichen Eigenschaften von Rotorblatt und Nabe nachgebildet. Mithilfe von Methoden zur beschleunigten Prüfung sollen dann die Lasten aus 20 Jahre Betriebsdauer innerhalb weniger Monate Testdauer aufgebracht werden, und zusammen mit den Ergebnissen zu Alterung und Verschleiß die Auslegungsmethoden verbessern.“

Prof. Dr. Werner Beba, Leiter CC4E: „Mit dem Großprüfzentrum des Fraunhofer Iwes am Energie-Campus entsteht eine hervorragende Test-Infrastruktur zur Entwicklung innovativer Konzepte für die Windenergie, dies ist das Ziel unserer engen Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Forschungsvorhaben. Die Unternehmen, die Wissenschaft und Hamburg profitieren von dieser Partnerschaft.“

Der Neubau wird auf einem stadteigenen, insgesamt 2.143 m² großen Grundstück neben dem Technologiezentrum in Bergedorf errichtet. Gebaut werden die Halle und die dazugehörigen Büroflächen von der Sprinkenhof GmbH. Die Halle und die Büroflächen werden Anfang März 2018 fertig sein. Im Anschluss wird das Prüfstandfundament gebaut. Die Übergabe an das Fraunhofer Institut ist für Juni 2018 geplant.

Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf: „Für den Bezirk Bergedorf ist heute ein wichtiger Tag als Standort für Forschung und Innovation. Der Schleusengraben kann mit diesem einzigartigen Großprüfstand für Windenergie und der weiteren innovativen Forschung als Vorzeigestandort für moderne Stadtentwicklung gesehen werden. Ein Ziel in der Freien und Hansestadt Hamburg ist es, Wohnen und Arbeiten zu kombinieren. Am Schleusengraben entsteht genau dies. Hier ist es nicht nur möglich zu forschen und an innovativen Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten, sondern auch zu leben.“

Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Wir danken allen Beteiligten für das in uns gesetzte Vertrauen, den Neubau für das Iwes im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren. Das ist für uns Ansporn und Herausforderung zugleich, um für dieses bedeutende Bauvorhaben für die Stadt Hamburg einen Beitrag leisten zu können.“

Foto / Quelle: windenergie.iwes.fraunhofer.de, haw-hamburg.de/cc4e, Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg

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